Mittwoch, 17. Februar 2016

Keine Algorithmen für ethische Fragen

In der NZZ las man letzthin:

„Technologische Innovationen wie etwa autonome Autos führen zu komplexen ethischen Konflikten, die bisher implizit, situativ gelöst wurden.

Ein Beispiel: Ein mit fünf Personen besetztes Auto A hat auf einer Küstenstrasse einen Ausfall des Bremssystems. Ihm kommt ein mit einer Person besetztes Auto B entgegen. Ein Zusammenstoss ist unvermeidlich, wenn nicht eines der beiden Fahrzeuge über die Klippe fährt. Bleiben beide Fahrzeuge auf der Strasse, sterben sechs Menschen, fährt A über die Klippe, sterben fünf, fährt B über die Klippe, stirbt eine Person.“

Wie sollte ein solches Dilemma durch einen On-board Computer im Auto gelöst werden? Jegliche Lösungen stellen uns vor neuen Dilemmas, lösen in uns Unbehagen aus, denn es muss im Vorhinein kühl und rationell definiert werden, wer wann zu sterben hätte. Eine solche Entscheidung würde aber unsere „Menschenwürde“ mit den Füssen treten.

 Eine Lösung die nicht postuliert wurde, würde sich meines Erachtens dadurch präsentieren, dass wir im Auto einen radioaktiven Zufallsgenerator einbauen würden, der in einer solchen Situation einen mit dem anderen Auto koordinierten Zufallsentscheid treffen würde wer über die Klippe fährt und wer nicht. Dadurch würden wir uns als Menschen wieder diesem ethischen Dilemma entziehen können, ohne dass es auch zu Rechtsprozessen führen müsste. Vielleicht auch nicht ideal, aber wohlmöglich machbar?

 Manuel Dawson

Mittwoch, 10. Februar 2016

Akquisitionen im globalen Wettbewerb: Politik oder Wirtschaft?

Die geplante Akquisition von Syngenta durch  ChemChina führt uns vor Augen, dass bei dieser potenziellen Übernahme ganz andere Mechanismen spielen,  als bei Unternehmungsakquisitionen in einem marktwirtschaftlichen System sonst üblich sind. Dort bieten bisherige Eigentümer ihre Aktien auf einem ‚Markt für Unternehmungen‘ an, und die Interessenten (z.B. Konkurrenten oder andere Investoren) unterbreiten ihre Angebote basierend auf ihren ökonomischen Erwartungen und Überlegungen. Auf diesem Hintergrund hat sich ein zeitgemässes Verständnis von Akquisitionen entwickelt, das die Nutzen und Risiken aller beteiligten und betroffenen Stakeholder ins Zentrum stellt (vgl. Sachs & Rühli 2011).

Mittwoch, 3. Februar 2016

Stakeholder-Belastung durch Frankenschock

Eine Befragung der Switzerland Global Enterprise bei 150 exportorientierten KMU im Dezember 2015 zeigt interessante Einblicke, wie sich diese Unternehmungen im Verlaufe des Jahres der Aufhebung des stabilen Franken – Eurokurses angepasst haben und welche ihrer Stakeholder davon betroffen wurden. Generell zeigt sich, dass das Exportvolumen gehalten werden konnte, dass indessen im Durchschnitt klare Margenverluste hingenommen werden mussten. Rund dreiviertel der befragten Firmen meldeten einen Margenverlust; bei 41 % lag der Rückgang allerdings nur bei 1 bis 10 %. Die Umfrage zeigt aber auch, dass die Unternehmungen mit verschiedenen Massnahmen versuchten,  die negativen Entwicklungen aufzufangen oder doch in Grenzen zu halten. Rund ein Viertel der Befragten meldeten sogar eine Margenverbesserung oder  lediglich eine Stagnation.