Donnerstag, 28. Mai 2015

Gleichstellung? Vive la différence!


Im britischen Magazin The Economist konnte man über eine breit angelegte Studie lesen, wobei Männer bei der Rekrutierung von akademischen Wissenschaftlern massiv diskriminiert würden, begangen sowohl von Frauen wie auch von Männern. Im Kontext der Chancengleichheit (Ausgangsgerechtigkeit) ist diese Tatsache natürlich inakzeptabel. Im Kontext einer Gleichstellungspolitik (Ergebnisgleichheit) wiederum ist dies zwar nicht gerecht, könnte aber dennoch in einer gewollten Politik der „positiven“ Diskriminierung als zweckdienlich betrachtet werden. Dies, z.B., wenn man als gesellschaftliches Ideal eine 50-50% Quote in allen Bereichen der Berufswelt erachtet (in der Tat aber nur bei prestigeträchtigen Berufen thematisiert wird) und Frauen in einigen akademischen Disziplinen (z.B. der Physik) immer noch stark unterrepräsentiert sind.

Dienstag, 19. Mai 2015

"Vater zu werden muss besser behandelt werden als ein Umzug"

Eine Studie der Travaille Suisse untersuchte Modelle verschiedener Länder bezüglich Elternzeit. Die Autoren der Studie kommen zum Schluss, dass die Schweiz was den Vaterschaftsurlaub angeht, schlecht dasteht. So besteht nach wie vor die absurde Situation, dass das Lebensereignis Vater zu werden, gleich gesetzt wird mit einem Umzug: der Arbeitnehmer bekommt genau einen Tag frei. Lesen Sie mehr über die Studie und mögliche Handlungsempfehlungen auf der Travaille Suisse Homepage.


"Ausbildung top, Beschäftigung älterer Menschen flop"

In einem Bericht des Weltwirtschaftforums belegt die Schweiz insgesamt beim sogenannten «Human Capital Index» den dritten Platz. Für die WEF-Studie wurde untersucht, wie gut die verschiedenen Länder die Talente ihrer Bewohner und Bewohnerinnen fördern und ihnen helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Während die Schweiz den ersten Rang in der Ausbildung der Mitarbeitenden vorweisen kann, belegt sie den schlechten Rang 41 bei der Arbeitslosigkeit von älteren Mitarbeitenden zwischen 55 und 64. Die Kompetenz, ältere Arbeitnehmende weiterzubilden und sie somit für den Arbeitsmarkt attraktiv zu halten, wäre also vorhanden.
Die Anforderungen und Bedürfnisse, welche ältere Arbeitnehmende an die organisationale Weiterbildung haben, wurde im Seminar "Business & Society" an der Universität Zürich mit dem Praxispartner Flughafen Zürich untersucht. Bald erscheint an dieser Stelle einen Blogbeitrag über die Befunde zum Lebenslange Lernen.
Bis dahin ist auf die Artikel des NZZ, des Tagesanzeigers und den Bericht des WEF selber verwiesen.


Montag, 11. Mai 2015

Ratio vs. Bauchentscheid

"Wir brauchen beides. Wir müssen klar denken, aber wir dürfen nicht einfach Daten, Berechnungen und das bewusste Abwägen des Für und Wider über gute Intuitionen stellen." Gerd Gigerenzer über rationales und intuitives Entscheiden im Interview mit dem Tagesanzeiger.

Montag, 4. Mai 2015

Chalchi Züri: die andere Ideologie

Was, wann und wieso man in einer Wirtschaft etwas tun oder lassen soll, ist durch die Argumente von in sich schlüssigen Denksystemen geprägt. Nur weil ein Denksystem derart dominant ist, dass es als Normalität betrachtet wird, heisst das noch lange nicht, dass es keine Grundannahmen, Glaubenssätze und Irrungen enthält. Dies trifft sowohl auf zweckorientierte wie auch auf neoliberale Denksysteme zu.