Freitag, 25. April 2014

Sozialstandards für Unternehmen: Wirkungsvolle Medizin oder nur ein Placebo?



In den letzten rund zehn Jahren entstanden zahlreiche Sozialstandards, welche die Unternehmen dabei unterstützen sollen, sozial verantwortungsvoll zu handeln. Die Standards unterscheiden sich teils stark. Sie bieten von einer minimalen Orientierung bis hin zu einer prozessorientierten Unterstützung bei der Implementierung alles. Beispiele sind die eher allgemeinen OECD Guidelines, der spezifischere Standard Social Accountability 8000 aber auch die detaillierte Global Reporting Initiative (GRI).

Die grosse Frage nach über zehn Jahren ist: Was bringt’s? Was ist der Impact, die Wirksamkeit von Sozialstandards, im Sinne ihrer eigenen Ziele? Dieser Frage bin ich mittels einer Untersuchung nachgegangen, und zwar in der Bekleidungsbranche bezüglich Arbeitsrechte.

Donnerstag, 24. April 2014

Giving Voice to Values - Werte zum Leben Verhelfen

Es ist das Eine, verschiedene ethische Ansätze intellektuell zu begreifen oder sich den verschiedenen ethischen Dilemmas die einem in seinem Berufszweig begegnen bewusst zu sein, und etwas Anderes in spezifischen Situationen im Einklang mit seinen Werten zu handeln. Hier ist wo Mary Gentile’s Buch „Giving Voice to Values“ auf sehr innovativer Art ansetzt: http://www.givingvoicetovaluesthebook.com/

Mittwoch, 23. April 2014

Mitarbeitende und selbst Führungskräfte kennen häufig die Vision und das Leitbild nicht. Wird sich dies ändern?



Fast täglich werden in den verschiedenen Medien Artikel publiziert, die betonen wie wichtig eine starke Unternehmenskultur für den nachhaltigen Erfolg von Unternehmen ist. Eigentlich keine neue Erkenntnis. Der berühmte Ökonom Peter Drucker formulierte es vor einiger Zeit sehr treffend in einem Satz: „culture eats strategy for breakfast“.
Umso erstaunlicher ist es, wie schwierig es den meisten Mitarbeitenden und Führungskräfte fällt, auch nur Elemente von ihrer jeweiligen Unternehmenskultur, ihrem Leitbild oder ihrer Vision zu benennen. Erst kürzlich zeigte sich mir bei einer Gruppenarbeit im Rahmen eines Master-Studiums das gleiche Bild. In einer Aufgabenstellung ging es um Fragen rund um Vision und Leitbild. Kaum jemand kannte die Vision und Leitbild von seinem Unternehmen bzw. Arbeitgeber, oder konnte die Unternehmenskultur in wenigen Worten beschreiben.

Mittwoch, 16. April 2014

Vegan und Gefährlich!

Obwohl ich in meinem Leben schon eine gute Reihe von Entscheidungen getroffen habe, die nicht mehrheitskonform waren und dementsprechend auch nicht immer auf begeisterte Zustimmung gestossen sind, so war ich dennoch unvorbereitet auf die z.T. heftigen Reaktionen, die mein Entschluss, dass ich fortan auf jegliche tierische Produkte (also inklusive Milch und Eier) verzichten werde, hervorgerufen haben. Von „das ist zu Radikal“ über „ihr Veganer seid alle so verurteilend“ bis „Vegan - das ist ein Kult!“ habe ich so ziemlich alles über mich ergehen lassen müssen. Manchmal wurde ich auch einfach nur so verständnislos belächelt als wäre ich ein weltfremder Trottel oder wiederum persönlich attackiert im Sinne von „ach, du bist also so ein scheinheiliger Gutmensch, der uns dann auch noch seine persönliche Moral aufdrängen will“ (ein hervorragendes Beispiel von argumentum ad hominem: Man greift die Person an und diskreditiert sie a priori, anstatt sich auf eine sachliche Diskussion einzulassen).

Wow!

Freitag, 11. April 2014

Vollzeit – Teilzeit: Die Zeiten ändern sich!

Viele Unternehmungen bieten Teilzeitarbeit an, viele Mitarbeitende möchten auch Teilzeit arbeiten, aber nur wenige wählen sie wirklich. So sind es bei den Männern  nur gerade 12%, die in der Schweiz in einem Teilzeitpensum arbeiten. Warum müssen wir uns als Mitarbeitende und noch viel mehr als Führungskräfte immer noch rechtfertigen, wenn wir Teilzeit arbeiten wollen?

Vieles deutet darauf hin, dass sich die Zeiten ändern: Bald wird man nicht Teilzeitarbeit, sondern eine Vollzeitbeschäftigung begründen müssen. Dies, weil:
  • Unternehmungen am innovativsten sind, wenn ihre Führungskräfte und Mitarbeitenden eine ausgewogene Balance in ihrem Leben und in ihrer Arbeit finden.
  • Unternehmungen dann glaubwürdig sind, wenn ihre Führungskräfte und Mitarbeitenden auch das leben können, was sie ihren Kunden als Produkte oder Dienstleistungen anbieten (z.B. Freizeitversicherungen).
Eine Diskussion zu diesen aktuellen Themen findet an der nächsten HWZ-Arena vom 24. April statt. Weitere Infos und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Interessierte unter: www.fh-hwz.ch/hwzarena

Das Prinzip der Nachhaltigkeit holt auch die Schweizer Schokoladenindustrie ein


Schweizer Schokolade ist neben Schweizer Uhren und Schweizer Käse ein bekanntes Markenzeichen der Schweiz und erfreut sich weltweit einer ausgezeichneten Reputation. Sie steht für das wohlbehütete Erbe der Schweizer Schokoladepioniere, die Innovationskraft der Hersteller-Firmen und das Bekenntnis zu kompromissloser Qualität. Kurzum für ein Stück Schweiz, das auf der Zunge zergeht.

Aufgrund zahlreicher Initiativen von diversen Stakeholdern, allen voran NGOs, Konsumenten und Handelspartnern, ist die Branche allerdings in den letzten Jahren vermehrt unter Beschuss geraten. Im Brennpunkt steht dabei die Rohstoffbeschaffung rund um das Thema Kakaoanbau. Angeprangert werden vor allem die unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf den Kakaoplantagen in Westafrika sowie das weit verbreitete Problem der missbräuchlichen Kinderarbeit.

Montag, 7. April 2014

Das Liebesleben des "Homo Informaticus"


Bekanntlich liegt ökonomischen Theorien oft das Menschenbild des "Homo Oekonomikus" zugrunde. Damit wird zuweilen selbst die Partnerwahl und das Liebesleben erklärt. Dieser Tage habe ich nun den Film "Her" gesehen, der den Menschen auf witzige Weise ganz anders, nämlich als Teil einer virtuellen, vollständig computerisierten Wirklichkeit darstellt. Der männliche Hauptdarsteller (Joaquin Phoenix) lebt dabei in enger Beziehung, nicht mit anderen Menschen, sondern mit Computern. Diese sind so perfekt, dass sie selbst auf seine Emotionen reagieren können und dabei die verständnisvolleren Partner sind als irgendein realer Mensch. So erstaunt es denn nicht, dass er sich mit der Zeit ernstlich verliebt, aber nicht in eine Frau (oder einen anderen Mann), sondern in das viel einfühlsamere Betriebssystem! Mit ihm erlebt er alle Dimensionen einer echten Liebe. Doch wie leider so oft bei realen menschlichen Beziehungen muss er eines Tages feststellen, dass sich seine Partnerin, eben das Betriebsystem, von ihm abwendet. Was ist geschehen? Es ist eben das passiert, was wir schon heute als Ärgernis empfinden, nämlich dass irgendjemand ungefragt ein Upgrading des Betriebssystems vorgenommen hat. Dabei ist der Teil, welcher die Liebesbesbeziehung leitete, ausgewechselt und das Liebesleben zwischen dem Haupdarsteller und seinem Betriebssystem kaputt gemacht worden. Schade, aber auch das Modell des "Homo Informatikus" hat halt seine Tücken!

Freitag, 4. April 2014

Mittwoch, 2. April 2014

Gute Theorien

In Kreisen der  Wissenschaften trifft man häufig die Meinung an, eine Theorie sei gut, wenn sie modellmässige Ursachen-Wirkungszusammenhänge (Kausalitäten) und quantitativ ausdrückbare Resultate zeigen könne. Diese Ansicht geht auf die sogenannten exakten Wissenschaften zurück, wo sie vielleicht Gültigkeit haben mag.Wie steht es aber damit in den Geistes - und Sozialwissenschaften?

Bei der Durchsicht führender Fachzeitschriften, etwa der Oekonomie, gewinnt man den Eindruck, dass diese Auffassung ebenfalls uneingeschränkte Gültigkeit habe. Es dominieren Beiträge, die in irgendeiner Form quantitative Aussagen und modellmässige Kausalitäten aufzeigen können.