Dienstag, 29. März 2016

Unternehmenskultur und Stakeholderbeziehungen

Thomas Schneider
Patrick Mollet
 Eine Grundlage für die nachhaltige
 Wertschöpfung von erfolgreichen
 Unternehmen beruht darauf, die
 verschiedenen Stakeholder in ihre
 Entscheidungsprozesse
 miteinzubinden. Stakeholder
 können dabei als diejenigen Gruppen
 oder Individuen bezeichnet werden,
 welche vom Erreichen der
 Unternehmenszielen betroffen sind
 oder diese beeinflussen können
 (Freeman, 1984, S.46).

Freitag, 18. März 2016

Die Schweiz im 21. Jahrhundert – Perspektiven aus der Sicht der Demografie


Seit 1870 gibt es detaillierte statistische Aufzeichnungen über die Demografie der Schweiz. Seit dieser Zeit hat die Lebenserwartung fast ohne Ausnahme jedes Jahr zugenommen. Diese Entwicklung ist nicht abgeschlossen. Zumindest für die nächsten 20-30 Jahre ist man sich sicher, dass die Lebenserwartung weiter zunehmen wird. Gleichzeitig sind in diesem Land die Geburtenraten seit 50 Jahren auf einem konstant niedrigen Niveau. Dies führt zunehmend zu einer Schrumpfung der Gesellschaft, sofern nicht eine dritte demografische Einflussgrösse dieser Entwicklung entgegenwirkt: Die Migration.

Dienstag, 1. März 2016

Homo oeconomicus: wie die moderne Ökonomie den Mensch zum Zweck ihrer Logik macht

Da sich der homo oeconomicus als ein rationaler, stets nutzenmaximierender Agent durch die Welt bahnt, gibt es für ihn de facto keine Stakeholder, die es zu beachten gilt. Es sei denn, deren Beachtung dient der Maximierung des eigenen Nutzens, wobei man auch als „Altruist“ mit „selbstlosem Handeln“ noch seinen eigenen Nutzen maximiert. Jegliche Handlungen werden knapp an die Maxime des „Maximierens“ angebunden, das Ökonomen wie auch Managern als wertfreie Richtlinie dient. Die moderne Ökonomie, mathematik- und modellverblendet, wie auch die Aktiengesellschaft, profit- und Shareholder-Value-besessen, nehmen sich in ihrer Logik implizit wie auch oft explizit als „wertneutral“ bzw. wertfrei oder wertbefreit wahr. Sie leben in ihren eigenen, meist hermetisch abgeriegelten Theorie-Konstrukten und durchrationalisierten Profit-Universum, das als reeller als das der physischen Stakeholder (sei es der Mensch oder die Natur) wahrgenommen wird. Der Mensch und die Natur dienen nur als „Mittel“ zum „Zweck“. Dies aber widerspricht dem Grundkonzept des „Stakeholders“, der einen inhärenten Wert und Würde hat.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Keine Algorithmen für ethische Fragen

In der NZZ las man letzthin:

„Technologische Innovationen wie etwa autonome Autos führen zu komplexen ethischen Konflikten, die bisher implizit, situativ gelöst wurden.

Ein Beispiel: Ein mit fünf Personen besetztes Auto A hat auf einer Küstenstrasse einen Ausfall des Bremssystems. Ihm kommt ein mit einer Person besetztes Auto B entgegen. Ein Zusammenstoss ist unvermeidlich, wenn nicht eines der beiden Fahrzeuge über die Klippe fährt. Bleiben beide Fahrzeuge auf der Strasse, sterben sechs Menschen, fährt A über die Klippe, sterben fünf, fährt B über die Klippe, stirbt eine Person.“

Wie sollte ein solches Dilemma durch einen On-board Computer im Auto gelöst werden? Jegliche Lösungen stellen uns vor neuen Dilemmas, lösen in uns Unbehagen aus, denn es muss im Vorhinein kühl und rationell definiert werden, wer wann zu sterben hätte. Eine solche Entscheidung würde aber unsere „Menschenwürde“ mit den Füssen treten.

 Eine Lösung die nicht postuliert wurde, würde sich meines Erachtens dadurch präsentieren, dass wir im Auto einen radioaktiven Zufallsgenerator einbauen würden, der in einer solchen Situation einen mit dem anderen Auto koordinierten Zufallsentscheid treffen würde wer über die Klippe fährt und wer nicht. Dadurch würden wir uns als Menschen wieder diesem ethischen Dilemma entziehen können, ohne dass es auch zu Rechtsprozessen führen müsste. Vielleicht auch nicht ideal, aber wohlmöglich machbar?

 Manuel Dawson

Mittwoch, 10. Februar 2016

Akquisitionen im globalen Wettbewerb: Politik oder Wirtschaft?

Die geplante Akquisition von Syngenta durch  ChemChina führt uns vor Augen, dass bei dieser potenziellen Übernahme ganz andere Mechanismen spielen,  als bei Unternehmungsakquisitionen in einem marktwirtschaftlichen System sonst üblich sind. Dort bieten bisherige Eigentümer ihre Aktien auf einem ‚Markt für Unternehmungen‘ an, und die Interessenten (z.B. Konkurrenten oder andere Investoren) unterbreiten ihre Angebote basierend auf ihren ökonomischen Erwartungen und Überlegungen. Auf diesem Hintergrund hat sich ein zeitgemässes Verständnis von Akquisitionen entwickelt, das die Nutzen und Risiken aller beteiligten und betroffenen Stakeholder ins Zentrum stellt (vgl. Sachs & Rühli 2011).

Mittwoch, 3. Februar 2016

Stakeholder-Belastung durch Frankenschock

Eine Befragung der Switzerland Global Enterprise bei 150 exportorientierten KMU im Dezember 2015 zeigt interessante Einblicke, wie sich diese Unternehmungen im Verlaufe des Jahres der Aufhebung des stabilen Franken – Eurokurses angepasst haben und welche ihrer Stakeholder davon betroffen wurden. Generell zeigt sich, dass das Exportvolumen gehalten werden konnte, dass indessen im Durchschnitt klare Margenverluste hingenommen werden mussten. Rund dreiviertel der befragten Firmen meldeten einen Margenverlust; bei 41 % lag der Rückgang allerdings nur bei 1 bis 10 %. Die Umfrage zeigt aber auch, dass die Unternehmungen mit verschiedenen Massnahmen versuchten,  die negativen Entwicklungen aufzufangen oder doch in Grenzen zu halten. Rund ein Viertel der Befragten meldeten sogar eine Margenverbesserung oder  lediglich eine Stagnation.

Mittwoch, 27. Januar 2016

WEF: Networking einmal ganz anders betrachtet

Am diesjährigen WEF wurden aufgrund des Global Risk Reports komplexe Themenstellungen behandelt, und es wurde aufgezeigt,  wie diese sehr vielfältig  miteinander vernetzt sind.  Dass die Einsicht in diese Vernetzungen zur Verhinderung drohender Wirtschaftskrisen äusserst wichtig ist, betonte auch der  Nobelpreisträger für Oekonomie, Joseph Stiglitz, in mehreren Interviews. Um künftige Wirtschaftskrisen besser anzugehen, als dies bei der Finanzkrise 2008 der Fall war, ist für die Führungskräfte in Wirtschaft und Politik ein bewusstes und professionelles Networking von grosser Bedeutung. Es schafft eine wesentliche Grundlage für die Analyse der Vernetzungen in der Krise, aber vor allem auch für die Entwicklung von Verhinderungsstrategien, welche den Wechselwirkungen zwischen den Problembereichen in den jeweiligen Situationen gerecht werden. In der Stakeholder Management Literatur wird dafür der Ansatz des themenbasierten Multi -Stakeholder - Settings zur Verfügung gestellt.